In Wolfgruben steht eine Kapelle, welche anstatt des Turmkreuzes einen Engel, der einen Teufel mit einem Speer durchbohrt, trägt.
Man erzählt sich, dass in der Nähe ein jähzorniger Keuschler (=armseliger Kleinstbauer) lebte. All seine Arbeiten und Handlungen waren von furchtbaren Flüchen begleitet.
Als er einmal mit seinen Kühen pflügte, ärgerte er sich wieder einmal sehr und sein Fluchen erreichte den Höhepunkt. Er schrie: "Wenn es einen Teufel gibt, dann soll er mich auf der Stelle holen !" Da er dies auf einem freiem Feld sagte, war er nun dem Satan verfallen, dessem Macht nur bis zum "Dachtrapf" reichte ( nach Meinung des Volkes). Und wirklich - der Böse erschien sofort, erfasste den Mann und flog mit ihm über den Hartwald.
Der Teufel hielt sein Opfer so fest am Hals, dass er es fast erwürgte. Als er dann aber einen Augenblick locker ließ und der Mann seinen Hals wieder frei spürte, rief er in Todesangst alle Heiligen um Hilfe an.
Dadurch wurde die Macht des Bösen gebrochen und der Teufel ließ sein Opfer fallen. Man fand den Keuschler halb tot in der Nähe des Ilzbaches, etwa eine Stunde von seinem Haus entfernt. An dieser Stelle stellten die Bewohner ein Kreuz auf und brachten einige Lampen an, welche dann am Jahrestag der Errichtung angezündet wurden. Es wurde "Lampenkreuz" genannt. Der Keuschler verkaufte sein Hab und Gut und ließ mit diesem Geld zum Dank, dass er überlebt hatte, die Teufelskapelle erbauen. Zum Lampenkreuz pilgerten zahlreiche Wallfahrer, die sogar zum Teil aus Ungarn und Slowenien kamen. Später wurde dieses Kreuz neu errichtet und an die Straße versetzt.
Renovierung der Teufelskapelle
Die Teufelskapelle in Wolfgruben wurde ab dem Jahre 1775 (Datum des Glockengusses) errichtet. Zubauten und Renovierungen erfolgten in den Jahren 1795, 1908, 1946 und 1958. Die Kapelle befindet sich im Privatbesitz von Ferdinand Gradwohl.
Aufgrund ihres Alters, 2maliger Blitzschläge und eines Brandes in den 70iger Jahren befand sich die Kapelle in einem teilweise sehr schlechten Zustand und war schon dringend sanierungsbedürftig. Auf Initiative von Hubert Heumann und Erwin und Aloisia Pfeiffer wurde, mit Einverständnis des Besitzers Ferdinand Gradwohl, im heurigen Jahr eine Sanierung der Kapelle beschlossen und ab Mai mit den Arbeiten begonnen. Bei diesen Arbeiten stellte es sich rasch heraus, dass wesentlich mehr Schäden als vorausgesehen vorhanden waren und so wurde aus der anfänglichen Sanierung eine Generalrenovierung. Durch die Bereitschaft von Privatpersonen und Firmen der Umgebung durch großzügige Geld- und Sachspenden und viele Arbeitsleistungen schritten die Arbeiten rasch voran. Es erfolgte die Sanierung der Mauern, danach wurde der Turm abgetragen und neu errichtet und nach Fertigstellung mittels Autokran auf die Kapelle gehoben. Anschließend wurde das neu gestaltete Symbol der Kapelle, der Engel mit dem Teufel und der Weltkugel auf die Turmspitze montiert. In den Sommer- und Herbstmonaten erfolgten dann die Spengler- und Dachdeckerarbeiten, Errichtung der Blitzschutzanlage, Elektrifizierung der Glocke, Erneuerung und Sanierung von Fenstern und Türen, Bemalung der Statuen sowie Innen- und Außenbemalung. Die Teufelskapelle erstrahlt jetzt wieder im herrlichen Glanz. Bis zur vorgesehenen Einweihung der Kapelle im nächsten Jahr sind aber noch verschiedene Außenarbeiten zu verrichten.